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Entscheidungsmoment Führung

Führung in Deutschland ist ein Skandal. Obwohl wir alle die sogenannten "weichen Faktoren" kennen. Werden die psychologische Komponente in Führung immer noch nicht ernstgenommen. Wir betrachten Prozesse und überlegen uns wie wir diese Prozesse noch schneller und noch besser designen können. Auf der anderen Seite klammern wir uns geradezu zwanghaft an Prozessen fest, wenn Dinge schief laufen. Anstatt einfach mal den Blick von den Prozessen weg hinzu den Menschen zu richten.


Wir wissen aus vielen Untersuchungen:

  • Fluktuation kostet viel Geld. Einen Mitarbeiter zu ersetzen kann für ein Unternehmen den Kostenaufwand eines zweifachen Jahresgehalts bedeuten. Bei Leistungsträgern, die ca. 400 % leistungsstärker als die durchschnittlichen Mitarbeiter sind, kann der Verlust dieser hoch qualifizierten Mitarbeiter eine as­t­ro­no­mische Auswirkung auf den Nettoprofit des Unternehmens haben.

  • Ausfall auf Grund von psychischen Belastungen steigt. Seit 2010 haben die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen um 56 Prozent zugenommen. Außerdem führen diese Erkrankungen mit durchschnittlich 30,3 Tagen je Fall zu langen Ausfällen.

  • Destruktiver Umgang mit Fehlern kostet bis zu 20% der Profitabilität. Die Uni Giessen hat diese Zahlen in einer Untersuchung 2005 ermittelt. Die Profitabilitätseinbuße resultiert daraus, dass zum einen Problemen nicht angesprochen werden, weil sich niemand traut und zum anderen, weil die Mitarbeiter unter Stress stehen und in der Folge die Performance der Mitarbeiter fällt.

  • Fachkräftemangel wird sich in den nächsten 15 Jahren voraussichtlich nicht verbessern. Laut dem Portal für Personalwirtschaft kostet dieser die deutsche Wirtschaft jährlich 84 Milliarden US-Dollar.

  • Quiet quitting nimmt zu, besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen. 37 Prozent der Befragten der Personio Umfrage geben an, in ihrem Job unglücklich zu sein, und 46 Prozent stellen fest, dass ineffiziente Prozesse sie in ihrer Arbeit blockieren. Weitere 49 Prozent der Befragten müssen sogar eingestehen, dass sich ihre Unzufriedenheit unmittelbar auf ihre Beziehung zu Kunden und Kollegen auswirkt. Die Folge ist, dass gut jeder Dritte plant, sich in den kommenden sechs bis zwölf Monaten nach einem neuen Job umzusehen.

Ursächlich für diese Faktoren ist Führung und die Unternehmenskultur! In unserer volatile Welt ist es entscheidend für Erfolg den Blick von den Prozessen auf die Menschen zu richten.


Tuen wir das nicht kommt es zu:

  • Mangelnder Identifikation mit dem Unternehmen

  • Mitarbeiter kündigen und wechseln zur Konkurrenz

  • Die Attraktivität des Unternehmens sinkt

  • Geld wird geradezu verbrannt

Führungskräfte und Unternehmen beklagen sich über mangelnde Verantwortungsübernehme der Belegschaft. Einmal deutlich: Wenn ich merke, dass sich mein Arbeitgeber null für mich interessiert, mich als Mitarbeiter mit meinen Bedürfnissen nicht wahrnimmt, dann habe ich keinen Bock mich für das Unternehmen einzusetzen. Mein Mentor Frank Asmus hat einmal zu mir gesagt "Laura, im Theater wie im Unternehmen, spielt das Volk den König". Was meint er damit? Im Theater erkennen wir die Figur des Monarchen daran, dass sich das Volk verbeugt. Der Witz ist aber, dass sich das Volk nur vor Führungskräften verbeugt, von denen sie sich sicher fühlen. Serving Leadership heißt dieses Phänomen auf Neudeutsch und drückt aus, dass die Führungskraft dem Team, dem Unternehmensziel und der gemeinsamen Vision dient. Ist das nicht der Fall, und die Führungskraft lässt sich nur von Prozessen treiben, dann kommt es logischerweise zu Frustration. Es macht mich wütend und traurig und es lässt mich ehrlicherweise mit dem Kopfschütteln, wenn ich sehe, wie tollpatschig Führungskräfte durch das Unternehmen poltern.


Ich unterstelle niemanden etwas böses. Gleichwohl sehe ich tag täglich dass die Bedürfnisse der Mitarbeiter, nach Respekt, Sicherheit und Fairness auf der Strecke bleiben. Solange Führungskräfte nicht in der Mehrheit lernen Beziehung vor Inhalt zu priorisieren. Und wahrnehmen, welche Wellen ihr unbewusstes Verhalten schlägt, bin ich mir sicher, dass die Wirtschaft gegen die Wand fährt.


Wer Führung ernst meint, muss sich mit Menschen beschäftigen!



 

https://www.personio.de/ueber-uns/presse/quiet-quitting-jobwechsel-hr-studie/

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