Ich habe mich gefreut beim Kongress „Gesundheitsförderliche Arbeit gleich attraktive Arbeit: Arbeitsgestaltung in Zeiten des Fachkräftemangels“ dabei zu sein. Veranstaltet von dem Fachverband Psychologie für Arbeitssicherheit und Gesundheit (PASIG), der FernUniversität in Hagen und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), bot dieser Event eine Plattform für Diskussion und Austausch über das Spannungsfeld attraktiver und gesunder Arbeitsgestaltung.
Meine Highlights aus der Diskussionsrunde:
Colin Roth, der anschauliche Storys aus der Praxis teilte. Mein Favorit: Wie Mitgestaltungs-möglichkeiten in einem Projekt den Mitarbeitern erlauben, ihren Projektraum selbst zu gestalten – ein Indiz dafür, wie aktive Mitbestimmung auch das allgemeine Wohlbefinden und gute Arbeit steigern kann.
Prof. Dr. Rainer Wieland (em.) ergänzte die Diskussion mit Forschungsergebnissen, die die Bedeutung von gestalterischen Freiräumen unterstreichen und wie wichtig das Erleben von Kontrolle für das Wohlbefinden ist.
In meinem eigenen Beitrag betonte ich die Herausforderung zwischen Sinnhaftigkeit und Selbstausbeutung. Dies betrifft besonders jene, die trotz hoher Arbeitszufriedenheit ihre eigene Gesundheit oft hintanstellen. Hashtag#kanzleikultur
Die lebhafte Diskussion wurde durch Torsten Felstehausen vom Ver.di-Bildungswerk und die exzellente Moderation von Clarissa Eickholt bereichert.
Besonders aufschlussreich waren die Fragen aus dem Publikum, die einen erheblichen Unterschied zwischen dem, was die Wissenschaft lehrt, und dem, was in der Praxis umgesetzt wird, offenlegten. Diese Diskrepanz betont die Lücke zwischen theoretischem Wissen und alltäglicher Anwendung in der Arbeitswelt.
Wenn es so einfach wäre, wären alltägliche Probleme wie Rauchen oder Überarbeitung längst kein Thema mehr. Doch die Realität zeigt, dass das Wissen allein nicht ausreicht.
Für mich ist es daher unumgänglich, mit einem wissenschaftlich fundierten Plan in die Unternehmen zu gehen. Genauso wichtig ist es jedoch die Flexibilität, diesen Plan je nach Herausforderungen vor Ort über den Haufen zu werfen und anzupassen. (Diese Anpassungsfähigkeit beruht auf Intuition – was ja wiederum geballtes Erfahrungswissen ist, das sich nur auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage voll entfalten kann. Da schließt sich dann der Kreis wieder 😉)
Der Kongress hat mir mir gezeigt, wie wichtig ein echter Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis ist, um die Zukunft der Arbeit erfolgreich zu gestalten. Danke für die tolle Orga stellvertretend an Anita Tisch, Jan Dettmers, Michael Niehaus, und an alle die mitgewirkt haben!
Comments