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AutorenbildLaura von der Groeben

Wer ein Warum im Leben hat, erträgt fast jedes Wie.

Der berühmte Ausspruch von Nietzsche, "Wer ein Warum im Leben hat, erträgt fast jedes Wie", verdeutlicht eindrücklich, was ich in meinem beruflichen Alltag erlebt habe. Personen, die ihren persönlichen Lebenssinn gefunden haben, entwickeln eine immense Energie und Schlagkraft, die so kraftvoll ist, dass ich mich frage, wie es ihnen gelungen ist, in kurzer Zeit so herausragende Ergebnisse zu erzielen.


Andererseits habe ich auch miterlebt, wie Mitarbeiter ein Unternehmen verlassen haben, weil sie darin keinen Sinn sahen. Forschungsergebnisse belegen, dass ein empfundener Mangel an Sinnhaftigkeit zu einem Rückgang des Wohlbefindens führt, Depressionen begünstigt und die Leistungsfähigkeit mindert. Der Fehlzeitenreport der Krankenkassen zeigt auf, dass eine schlechte Übereinstimmung zwischen Tätigkeit und Sinnhaftigkeit zu mehr arbeitsbedingten Beschwerden führt als eine gute Übereinstimmung:

  • Menschen, die ihre Arbeit als sinnlos empfinden, leiden deutlich häufiger unter Erschöpfung (56,5 Prozent),

  • Rücken- und Gelenkbeschwerden (54,1 Prozent)

  • sowie Lustlosigkeit und dem Gefühl, ausgebrannt zu sein (43,8 Prozent).

Dagegen sind diejenigen, die ihre Arbeit als sinnstiftend betrachten, seltener krankheitsbedingt abwesend.


Ein persönlicher Sinn muss nicht zwangsläufig ein hochgestecktes Ziel sein. Es genügt, wenn ein Mitarbeiter erkennt, dass seine Tätigkeit sinnvoll ist und Teil eines größeren Ganzen. Ein Beispiel hierfür wäre ein Werftarbeiter, der erkennt, dass das Teil, an dem er arbeitet, ein wichtiger Bestandteil eines viel größeren Schiffes ist. Um dies zu verdeutlichen, möchte ich ein persönliches Beispiel aus meinem Leben anführen, wie ich in der Praxis meinen persönlichen Sinn gefunden habe. Vor meinem Studium absolvierte ich eine Schreinerlehre. Die Herstellung eines Möbelstücks hat mir unglaublich viel Befriedigung gegeben, einfach weil ich den gesamten Prozess von Anfang bis Ende miterleben konnte. Ich entwarf zunächst Skizzen, schleifte das Holz mit meinen eigenen Händen und erschuf etwas mit meinen eigenen Händen. Von der Idee bis zum realen Produkt war ich involviert. Auch dies kann eine Form des sinnvollen Schaffens sein.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einem Team den größeren Sinn einer Unternehmung klarzumachen:

  1. Gemeinsame Unternehmensvision: Durch die Etablierung einer gemeinsamen Unternehmensvision, in die alle Teammitglieder gemeinsam involviert sind, kann ein Gefühl der Veränderung und des gemeinsamen Handelns entstehen. Ein Beispiel dafür ist die Unternehmensvision von Tesla.

  2. Individueller Beitrag zum größeren Ganzen: Jeder Mitarbeiter sollte erkennen können, welchen Beitrag er oder sie zum Gesamterfolg leistet. Nur wenn jeder einzelne Mitarbeiter seinen Teil beiträgt, kann das große Ganze funktionieren.

  3. Sinnhaftigkeit durch Gemeinschaft erleben: Mitarbeiter können auch Sinnhaftigkeit in der Gemeinschaft erfahren, im Zusammensein mit Arbeitskollegen. Die Freude an guten Beziehungen spielt hier eine wichtige Rolle, und auch die Netzwerke zwischen den Menschen sind von Bedeutung.


 

Quellen: Nier H. (2018) Sinnlose Arbeit macht krank. Wissenschaftliches Institut der AOK.

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